Veranstaltungen

18. Nordhäuser Jazzfrühling - Le Rex (CH)

12.03.2016 _ 20:00 Uhr _ Cyriaci-Kapelle Nordhausen

Band:

Benedikt Reising – Altsaxophon

Marc Stucki – Tenorsaxophon

Gerhard Gschlößl – Posaune

Marc Unternährer – Tuba

Rico Baumann – Schlagzeug

 

www.lerexmusic.ch

www.facebook.com/LeRexMusic

 

Kurzinfo:

Vier Bläser, ein Schlagzeug – das sind Le Rex. Ihre Alben entstehen auf dem korsischen Dorfplatz, im Bankenviertel von Pittsburgh, vor dem Hühnerstall, am Strand, in einer Garage in Chicago. Le Rex lässt Bebop aufblitzen, erinnert an Hochzeit auf dem Balkan und Beerdigung in Griechenland, spielt Popgrooves so knusprig wie Corn Flakes ohne Milch, lässt Legenden des Rhythmʼnʼblues Revue passieren, verbindet bittersüsse Balladen mit Freejazzausbrüchen. Fünf Musiker haben ihre gemeinsame Stimme gefunden, und die ist unverkennbar! Streetjazz für den Theatersaal, Avantgarde im Einkaufszentrum – Le Rex hat nie Berührungsängste. Und egal ob Strassenköter oder Jazzaficionado, Kleinkind oder greiser Literat, die Hörer sind begeistert. Selbst die Carabinieri auf dem Domplatz Milano kauften erst eine CD bevor sie die Handschellen zückten.

 

Über Wild Man:

Nach zwei wunderbaren auf den Strassen Frankreichs („Le Corse“) und der Schweiz

(„Ascona“) aufgenommenen Alben, entschied sich Le Rex einen nächsten Schritt zu gehen. Inspiriert von einer ersten sehr erfolgreichen USA-Tour im Jahr 2012 wurde die Musik auf

„Wild Man“ zu grossen Teilen in Chicago komponiert und geprobt. Auf einer zweiten Tour durch insgesamt 12 amerikanische Städte feierte die Band mit Stücken fast aller Bandmitglieder Premiere. Zurück in Chicago traf Le Rex auf den legendären Toningenieur Griffin Rodriguez, der bereits mit den wichtigsten Vertretern der pulsierenden Jazzszene Chicagos arbeitete und ebenso Erfahrung mit mehr in der Popmusik beheimateten Projekten wie Beirut oder seiner eigenen Band, den Icy Demons, aufweist. Griffin erwies sich als der ideale Partner für Le Rex.

So wie auf „Le Corse“ der korsische Sommer mitschwingt und auf „Ascona“ Stadt Land Fluss der Schweiz mittönt, ist Wild Man inspiriert von Leuten, Begegnungen, Orten, Partys, Geschichten, Autofahrten und Absurditäten der zweiten Tour durch die USA. Perfekt visualisiert von den wunderschönen Photographien Chicagos von Ralph Kühne, die das Grafikerduo Salzmann & Gertsch für die Gestaltung der CD verwenden konnten.

Band Bio:

Zwar kannten sich die Bandmitglieder von Le Rex schon seit einigen Jahren und spielten in unterschiedlichen Formationen zusammen, doch erst im Frühjahr 2009 fanden sie als Quintett zusammen, und dies erwies sich als ausgesprochener Glücksfall. Die fünf Musiker, jeder für sich ein begehrter Sideman und viel gefragter Solist, passten zusammen wie die Teile eines Puzzles – eine geradezu perfekte Boy Group für jeden Musikliebhaber.

Die Idee hinter Le Rex war es, ein möglichst vielseitiges, flexibles und unkompliziertes (keine Elektrizität, keine Verstärker) Vehikel zu schaffen um der gemeinsamen musikalischen Vision

nachzuspüren: einem Groove orientierten Bandsound mit viel Freiheit zur Improvisation, hochenergetisches Ensemblespiel, das auch die Liebe zum Detail nicht vermissen lässt. Um dies in

die Tat umzusetzen brach die Band im Sommer 2009 zu ihrem ersten von vielen Abenteuern auf, einer Strassenmusiktour durch Korsika. Proben unter Pinien und Aufnahmen am Strand, in den Gassen Bonifacios, auf einer Kuhweide (von der sie unsanft vom Bauern verjagt wurden),

auf einem Dorffest, wo eine schöne Bäckerstochter einen kurzen, aber eindrucksvollen Auftritt hatte. Dem Ergebnis dieser Reise, inklusive Feuerwerk, bellender Hunde, Motorräder, Zikaden, Wellen und jauchzender Kinder kann auf dem Debutalbum der Band „Le Corse“ (Unit Records, 2010) gelauscht werden, ein nach Sommer in Frankreich duftender Ohrenschmaus. Über das Album schrieb Dave Dupont im amerikanischen Cadence Magazin: „The result is the rare CD that coheres from start to finish and defies shuffle mode. (...) A band that displays energy and verve in abundance.“ Und Patrick Wall lies in der Columbia Free-Times verlauten: „(Le Corse) showcases the quintet's unique and virtuosic tendency toward the groove and tight horn melodies, while at the same time displaying its knack for unexpected tonal and timbral shifts.“

Nach der Veröffentlichung von Le Corse folgten weitere Touren. Der unerwartete Bandsound dieser unverstärkten Band bestach die Zuhörer in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien und schliesslich den USA. Die Strassenecken wurden weniger, die Konzerte in Jazzclubs und an Festivals wie dem Jazzfestival Südtirol oder den Stanser Musiktagen häuften sich. Es zeigte sich, dass Le Rex sowohl die Passanten an der Hamburger Hafenmeile als auch eingefleischte Jazzfans in den Rängen eines Theaters in ihren Bann zu ziehen verstand.

Im verregneten Schweizer Sommer 2011 packte Le Rex wieder eine Autobatterie, einen Laptop, 4 Mikrophone und den begnadeten Toningenieur Martin Ruch ein und machte sich auf die Suche nach akustisch inspirierenden Orten, quer durch die Schweiz. Dieses Mal führte die Reise zu einer Kapelle in den Reben, auf ein Kursschiff auf dem Bieler See, in ein Durchgangszentrum der Heilsarmee und schliesslich, weil das Wetter in der Nordschweiz gar zu garstig wurde nach Ascona ins Tessin. Das Städtchen wurde denn auch Namensgeber des Folgealbums „Ascona“ (Unit Records 2012). Auch von dieser Platte waren Presse und Publikum wieder mehr als angetan. Patrick Wall über „Ascona“: „Le Rex's indefatigable energy recalls the boisterous brass of New Orleans funk as much as it does the forward-thinking fluidity of Chicago free jazz.“ Und Donald Elfman schrieb im NYC Jazz Review: „Le Rex, is, in number, a smaller affair, with only five players, but this Swiss combo mixes it up with the best of them and provides a large ʻuniversalʼ sound. (...) The blend of the horns is sweet and soulful and Stuckiʼs solo bumps forward over a steady beat that makes the music, somehow, both sad and danceable. Throughout, the band finds the unexpected and makes it feel like weʼve heard it forever.“

Kurz bevor 2012 „Ascona“ veröffentlicht wurde gingen Le Rex auf ihre erste USA-Tour, die in jeder Hinsicht ein Erfolg wurde. Über Kontakte, die Tubist Marc Unternährer während eines 6monatigen Atelieraufenthaltes der Stadt Luzern in Chicago knüpfen konnte, kam die Band von Chicago, über Milwaukee, New York und die Carolina Staaten auf ihrer 9 Konzerte umfassenden Tour weit herum. Hingerissen von der direkten Art des amerikanischen Publikums und den musikalischen Inspirationen und Begegnungen im Mutterland des Jazz, war sich die Band sicher, nicht zum letzten Mal die beschwerlichen Einreiseformalitäten auf sich genommen zu haben.

2012 schlug die äusserst vielseitige Band Le Rex noch ein weiteres Kapitel auf, die Zusammenarbeit mit dem Berner Mundartsänger, Theatermusiker und Tausendsassa King Pepe. Anlässlich seines Albums Pepe Jazz, ein Kleinod an Bigbandsamples der Swingära verfeinert mit Berndeutschen Texten, das er live umsetzen wollte, kamen Le Rex und King Pepe zusammen. Die Zusammenarbeit (Premiere im Januar 2013) erwies sich als besonders inspirierend für beide Seiten und mündete schliesslich in ein gemeinsames Album, das im Herbst 2014 unter dem Namen „70% Wasser“ beim Luzerner Verlag Der Gesunde Menschenversand erschien.

Nach hunderten von Konzerten auf der Strasse und in Jazzclubs, bei Literaturanlässen und auf Jazzfestivals, mit und ohne King Pepe, stellte sich für Le Rex die Frage: Wie weiter?

Le Rex war nach wie vor eine Band der Strasse, aber ebenso der grossen Konzertsäle. Wieder ein Album zwischen Kühen aufzunehmen kam aus Angst vor Wiederholung ebenso wenig in Frage wie eine Session in einem sterilen High End Studio. Die Affinität zur amerikanischen Jazzszene führte die Band schliesslich erneut nach Chicago, auf USA-Tour und zum Tonmeister Griffin Rodriguez (Beirut, Icy Demons...), der die rohe, ungeschliffene und direkte Ästhetik der Band auf Anhieb verstand und vorschlug, das dritte Album von Le Rex in einer Garage im Ukranian Village Chicagos aufzunehmen. Wer genau hinhört kann dank der Nachbarschaft nun auch auf „Wild Man“ einen Hund bellen hören.

„Wild Man“ erscheint im September 2015 auf dem amerikanischen Label Cuneiform Records.

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