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35. Nordhäuser Jazzfest - Doppelkonzert mit KAMA & JINJIM
13.10.2018 _ 19:30 Uhr _ Herzschlag - Kirche Nordhausen
JINJIM
Jin Jim gehören zu den „absoluten Senkrechtstarter Bands in der deutschen Jazzszene" (NDR). Zu Recht, wenn man sich ihre noch kurze Geschichte anschaut, die nun in ihrem ACT-Debüt "Weiße Schatten" kulminiert.
2013 gründeten der aus Peru stammende Flötist Daniel Manrique-Smith, der Bassist Ben Tai Trawinski, der Gitarrist Johann May und der Schlagzeuger Nico Stallmann Jin Jim, noch im selben Jahr wurden sie als Voting-Sieger ins Finale des JazzTube-Festivals Bonn gewählt, im Jahr darauf gewann das Quartett gar - gegen fast 200 Mitbewerber - den ,,Future Sounds"-Wettbewerb der Leverkusener Jazztage und veröffentlichten ihr erstes Album "Die Ankunft". Der stürmische Erfolg basierte auf der Innovation, die ihnen mit ihrer Musik gelingt: Mit bisher unbekannter Wucht verschmelzen hier Latin, Jazz und Rock. "Rhythmisch hochkomplex, dafür harmonisch zugänglich, mit Einflüssen von Flamenco über indische Musik bis zum Pop", beschreibt Bassist Trawinski, der die meisten Stücke komponiert, ihre Generallinie.
Das brachte sie schon früh in den Fokus der „Young German Jazz"-Reihe, jene Kaderschmiede aus dem Hause ACT, die herausragenden jungen deutschen Musikerpersönlichkeiten ein Spielfeld zur künstlerischen Weiterentwicklung ermöglicht. 2016 aber ging Jin Jim erst einmal mithilfe des Goethe Instituts auf große Tour: Zunächst bereisten sie Peru, die alte Heimat von Daniel Manrique-Smith, im Herbst ging es in fünf afrikanische Länder. Doch 2017 war es dann soweit: "Wir hatten das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein," erzählt Manrique-Smith. Der richtige Ort war das Jazz Baltica Festival, wo die vier auf der großen Bühne auftraten: "Es gab Standing Ovations. Ich hatte drei Tage lang eine Gänsehaut." Und unter den begeisterten Zuschauern befand sich auch ACT-Produzent Siggi Loch und nahm Jin Jim unter Vertrag.
So ging es also im Februar 2018 für „Weiße Schatten" ins Studio. Noch einmal verfeinerte sich der unverwechselbare Sound der Band. Selten hört man junge Bands, die so aus einem Guss klingen.
Was auch daran liegt, dass die vier Jin Jim zwar 2013 gründeten, als sie alle um die 30 Jahre alt waren, ihr gemeinsamer Weg aber viel weiter zurückreicht. Trawinski, Spross einer musikbegeisterten Familie mit Vorfahren in Polen und Kroatien, der Gitarre, Querflöte, Klavier und Gesang lernte, bevor der Bass sein Instrument wurde; May, der seine Neigung zur lateinamerikanischen Musik auch mit einem Studienaufenthalt in Havanna vertiefte; und auch Stallmann, der schon in den verschiedensten Bands von Folk über Rock 'n' Roll bis hin zu Modern-Jazz und Weltmusik trommelte sowie für Tanz- und Theater-Produktionen arbeitete - alle drei studierten am Konservatorium im niederländischen Arnheim und spielen seitdem miteinander. Das erklärt die perfekte Harmonie, mit der die sie selbst bei komplexen, rasanten und vertrackten Stücken wie „Du ende" oder „Mank afiza" die rhythmische Grundlage bereiten, über der dann die Flöte von Daniel Manrique-Smith abheben kann.
Im Jazz ist die Flöte ein seltenes Instrument, das meist nur kurz als zusätzliche Klangfarbe eingesetzt wird. Bei Jin Jim spielt sie nun die solistische Hauptrolle, und Manrique-Smith, der in Frankfurt und an der Kölner Musikhochschule studierte, bevor er mit Stars wie Dee Dee Bridgewater, Samuel Rohrer oder Lalo Schifrin auftrat, spielt sie so virtuos und vielseitig wie kaum ein anderer. Auf "Weiße Schatten" mischt er die ganze Palette der Ausdrucksmöglichkeiten an: Vom strahlend klassischen Klang über die immer leicht aspirierte, helle Färbung der lateinamerikanischen Musik bis zu wilden Jazz-Soli und wenn Manrique-Smith in sein Instrument hineinsummt, - pustet und -singt, darf man schon einmal an lan Anderson von Jethro Tull denken.
Ohnehin lassen die schweren Drum-Beats und Wirbel von Stallmann und Mays verzerrten, mitunter fast in Metal-Sound übergehenden Gitarrenpassagen und der hymnische Grundton bei „Dreaming" noch vom entsprechenden Gesang verstärkt) auch den alten Artrock wieder auferstehen. So entsteht neue Musik ganz im Jazz-Spirit, die doch direkt in den Bauch und in die Beine geht. Jin Jim wird seinen Weg weitergehen.
https://www.youtube.com/watch?v=Lt5UZwRWr2M/
https://www.youtube.com/watch?v=MCl1LcdHD00
KAMA Quartet w/ Nippy Noya
Katharina Maschmeyer - Tenor & Sopran Saxophon, Bass Klarinette
Nils Pollheide - E-Gitarre, Akustik-Gitarre, E-Bass
Philipp Rüttgers - Piano, Keyboards, Synth
Jens Otto - Schlagzeug
Nippy Noya - Percussion
"Das Quartett der Saxophonistin Katharina Maschmeyer und des Gitarristen Nils Pollheide
ist derzeit eine der heißesten Formationen im europäischen Jazz." - (JO/Hifi Stars)
Nach drei regulären Studioalben und einer live Vinyl LP veröffentlichte das KAMA Quartet
erstmalig ein Tribute Album, welches gleich mehrfach, u.a. in der „Zeit“, zu den besten
Alben des Jahres gezählt wurde. Zu Hören gibt es neben neuer Kompositionen des
Quartetts eine Neuinterpretation von John Coltrane ś legendärer Suite „A Love
Supreme“. Diese wurde im vergangenen November dann anschließend auch gleich als
Live Konzert auf Vinyl LP veröffentlicht. Die Idee für das Album und die Suite entstammt
dem Gitarristen des Quartetts Nils Pollheide. „Die vierteilige Suite auf dem aktuellen Album
festigt den Ruf des KAMA Quartets, zu den führenden und innovativsten Formationen der
hiesigen Jazzszene zu gehören.“ - rh
Mit seinem groovigen Stilmix aus Modern Jazz, Funk, Rock und akustischen Parts hat sich
das Quartett landesweit einen Namen gemacht. Jazzpodium betitelt das KAMA Quartet als
eine der„eindrucksvollsten Live-Bands des Landes“.
„Jazz, der mit so viel ausgelassener Lust am Leben leichtfüßig auf der Demarkationslinie
von improvisierter Musik und funkinfiziertem Rock tänzelt, ist heute immer noch ein
absolutes Novum.“
Als Gast für die Produktion konnte das Quartett den indonesischen Percussionisten Nippy
Noya, einer der bekanntesten Conga-Spieler/Legenden in Europa, gewinnen. Nippy Noya
hat bereits in den 70er Jahren den Sound des europäischen Jazz Rocks mit gestaltet und
spielte mit Jazz Musikern wie John McLaughlin, Stan Getz, Billy Cobham, Chaka Khan
und Clark Terry.